Aktualisiert am
01/07/2025
Überstunden
Was ist eine Überstunde? — Eine Stunde gilt als Überstunde, sobald sie die gesetzlich vorgesehene normale Arbeitszeit überschreitet, das heißt mehr als 8 Stunden pro Tag oder 40 Stunden pro Woche. In bestimmten Fällen kann die Grenze auch durch einen Vertrag oder eine Tarifvereinbarung festgelegt werden.
Wann kann der Arbeitgeber auf Überstunden zurückgreifen? — Der Arbeitgeber kann nur in folgenden Fällen auf Überstunden zurückgreifen:
- Vermeidung des Verlusts verderblicher Materialien oder um die Gefährdung des technischen Arbeitsergebnisses zu vermeiden.
- Spezielle Arbeiten wie die Erstellung von Inventaren, Bilanzen, Fristen, Liquidationen und Kontoabschlüssen.
- Außergewöhnliche Situationen im öffentlichen Interesse oder bei Ereignissen mit nationaler Gefahr.
- Arbeiten zur Bewältigung eines eingetretenen oder bevorstehenden Unfalls.
- Dringliche Arbeiten zur Vermeidung einer ernsthaften Behinderung des normalen Betriebsablaufs.
Diese Bedingungen sind in Artikel L. 211-23 des Arbeitsgesetzbuchs definiert.
Ist der Arbeitgeber verpflichtet, ein Register der Überstunden zu führen? — Ja. Der Arbeitgeber muss ein spezielles Register führen, das alle Verlängerungen der normalen Arbeitszeit dokumentiert, einschließlich:
- Überstunden.
- An Sonntagen und gesetzlichen Feiertagen geleistete Stunden.
- Nachtarbeitsstunden.
- Die entsprechenden Vergütungen.
Dieses Register muss der Arbeits- und Mineninspektion (ITM) bei Kontrollen vorgelegt werden.
Wie werden Überstunden vergütet? — Überstunden können auf zwei Arten vergütet werden:
- Freizeitausgleich: 1 Überstunde berechtigt zu 1,5 Stunden bezahltem Freizeitausgleich.
- Erhöhte Vergütung: Wenn Freizeitausgleich nicht möglich ist, wird die Überstunde mit 140 % des normalen Stundensatzes vergütet.
Die Wahl zwischen diesen beiden Optionen hängt von Tarifverträgen, internen Unternehmensrichtlinien oder der spezifischen Situation des Arbeitnehmers ab.
Gibt es eine Begrenzung der Überstunden pro Tag? — Ja. Die tägliche Gesamtarbeitszeit einschließlich Überstunden darf 10 Stunden nicht überschreiten. Das bedeutet, dass ein Arbeitnehmer nicht mehr als 2 Überstunden pro Tag leisten kann. Ausnahmen können bei Unfällen oder Notfällen gelten.
Kann ein Arbeitgeber Überstunden anordnen? — Ja, aber nur in außergewöhnlichen Situationen und unter bestimmten Bedingungen. Jedoch können bestimmte Kategorien von Arbeitnehmern nicht zur Leistung von Überstunden verpflichtet werden:
- Jugendliche.
- Schwangere oder stillende Frauen.
- Teilzeitbeschäftigte.
- Führungskräfte.
- Zeitarbeitnehmer.